Rendsburg als Pilotprojekt für die Post-Corona-Stadt ausgewählt
Das BMI fördert herausragende Projekte im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik mit 3,5 Millionen Euro.
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik 13 Pilotprojekte, die angesichts der Covid-19-Pandemie innovative und beispielgebende Lösungen für krisenfeste Stadt- und Quartiersstrukturen erproben sollen. Für die im Projektaufruf „Post-Corona-Stadt: Ideen und Konzepte für die resiliente Stadtentwicklung“ ausgewählten Projekte stehen bis 2023 insgesamt 3,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Staatsekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Anne Katrin Bohle: Ich freue mich über die vielen guten Projektideen. Sie helfen uns, Strategien zur Bewältigung der Corona-Auswirkungen zu erarbeiten und die Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu nutzen, die aus den vielfältigen Routinebrüchen infolge der Pandemie entstehen. Aus den eingereichten Projekten werden wir nun 13 besonders herausragende Projekte fördern.
Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des BMI, des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), der Länder, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und des Deutschen Städtetages hatte die Pilotprojekte im Dezember 2020 ausgewählt. Insgesamt gingen 222 Bewerbungen von Kommunen, Vereinen, Initiativen, Unternehmen und anderen Akteuren ein. Die Projekte erarbeiten beispielsweise neue Möglichkeiten für die Zukunft der Innenstadt, schaffen Begegnungsräume im Quartier, gestalten Freiräume um, realisieren verschiedene Pop-up-Maßnahmen oder erstellen strategische Konzepte zum Umgang mit Krisensituationen. Akteure aus Politik, Stadtverwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft arbeiten in den Vorhaben zusammen.
Die Umsetzung der vielfältigen und innovativen Ideen zum Umgang mit den Pandemiefolgen startet im zweiten Quartal 2021 und wird durch einen intensiven Wissenstransfer und fachlichen Austausch begleitet. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) betreut die Vorhaben fachlich und bereitet übertragbare Erkenntnisse für die Planungspraxis auf.
Übersicht der ausgewählten 13 Pilotprojekte
Themenfeld 1: "Solidarische Nachbarschaft und Wirtschaften im Quartier"
- AACHEN - Academie für kollaborative Stadtentwicklung
- ERLANGEN - KNOW-HOW TEILEN MACHT STÄDTE STARK
- LEGDEN - Hey, LENA! - Mitten im Ortskern ist sie der "Open Space" für alle LEgdener NAchbarinnen und Nachbarn
- RENDSBURG- Rendsburg belebt - Das innovative Projekt zur resilienten Stadtentwicklung in Rendsburg
- WITTENBERGE - Pop-Up Prignitz - Agentur für Freiräume (PuP)
- WEIMAR - Reallabor und Zentrum für Beteiligungskultur Feuerwache
Themenfeld 2: "Öffentlicher Raum, Mobilität und Stadtstruktur"
- HOMBERG (EFZE) - WANDELpfad Co-Working-Galerie
- LUDWIGSBURG - Pop-Up-Innenstadt
- MANNHEIM - OASE – Ort für Austausch, Bildung, Sozialunternehmung und Entwicklung
- MÜNCHEN - Parkmeilen – Gemeinsam multicodierbare Freiräume entwickeln
- NEURUPPIN - Dein Park
Themenfeld 3: "Integrierte Stadtentwicklungsstrategien unter Berücksichtigung von Resilienzaspekten"
- BERLIN - Kuratiertes Erdgeschoss-Management in Zentren
- FRANKFURT a.M. Post-Corona-Innenstadt Frankfurt
2021 hat die Region Rendsburg GmbH also einer der teilnehmende Städte das Förderprojekt "Post-Corona-Stadt" gewonnen und hat darauf das eigene Projekt "Rendsburg belebt" ins Leben gerufen. Das Projekt wird somit im Rahmen der „Nationalen Stadtentwicklungspolitik" vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) / Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert. Hier finden Sie weitere Informationen zum Projektaufruf „Post-Corona-Stadt“:
Im Rahmen des Projekts "Rendsburg belebt" hat die Region Rendsburg GmbH neben zahlreichen Erfolgen in der Entwicklung des gewählten Stadtquartiers auch weitere Erfahrungen im Umgang mit Eigentümern:innen, Eventplannung und Kommunikationsprozessen zwischen Verwaltungen und Einwohner:innen sammeln können.

Projektbausteine
- Ein Innerstädtischer Leerstand in zentraler Lage wird für einen begrenzten Zeitraum angemietet und mit einem Konzept-Store durch mehrere Akteure belebt. Der Themenschwerpunkt liegt dabei auf einem Angebot regionaler und nachhaltiger Produkte und Erzeugnisse. 50% der Pachtkosten werden durch die Akteure erarbeitet, die sich auch im Verkauf abwechseln werden.
- Neben dem Verkauf von Produkten aus der Region wird sich ein weiteres Ladengeschäft der innerstädtischen Daseinsvorsorge mit regional angebauten Lebensmitteln annehmen. Zusätzlich zum stationären Verkauf wird Online-Shopping über das Portal HEIMATWARE angeboten werden. Ziel ist es, die regionalen Erzeuger, Einzelhändler sowie das lokale Handwerk untereinander sowie mit ihren (potenziellen) Kunden zu vernetzen. Online-Shopping in Kombination mit einem Auslieferservice eröffnet den heimischen Unternehmen sogar die Möglichkeit, in ihren Angebotssegmenten mit den überörtlich agierenden Online-Portalen zu konkurrieren. Dies gilt umso mehr, wenn HEIMATWARE von den Bürgerinnen und Bürgern als Beitrag zur Förderung der örtlichen Wirtschaftskraft und damit zur Entwicklung ihrer Region zum Vorteil aller verstanden und aus diesem Grund gezielt unterstützt wird.
- Dieses Ladengeschäft beheimatet zusätzlich den Lastenradtest zur Förderung nachhaltiger Wirtschaftsverkehre. Unternehmen, Lebensmittel- und Einzelhändler können sich hier ein Lastenrad kostenlos ausleihen, um Ihre Kundschaft klimaneutral zu beliefern. Zusätzlich wird ein Lieferdienst per Lastenrad für die regionalen Produkte und Erzeugnisse aus dem Ladengeschäft eingerichtet. 4 Lastenräder wurden bereits über ein Mobilitätsprojekt der Entwicklungsagentur für den Lebens- und Wirtschaftsraum Rendsburg AöR angeschafft und können kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
- Das dritte, leerstehende Ladenobjekt wird zum innerstädtischen Treffpunkt in Form einer weitgehend autonom betriebenen Kreativwerkstatt für Jugendliche umgestaltet. Dieser Treffpunkt dient als Ausgangspunkt für nachhaltige Aktivprojekte der jungen Menschen wie z.B. die Unterstützung älterer Menschen bei digitalen Themen, Näh-Workshop, Repair-Cafè etc.
- Die Kommunikation und das Zusammenbringen verschiedener soziokultureller Gruppen werden ein weiteres Handlungsfeld und ein wichtiger Baustein für die „Post-Corona-Stadt“ sein. Wir bieten Netzwerk-Events und Workshops an, um sich aktiv einzubringen.
- Einfach zu installierende Spielgeräte für Kinder und eine Begrünung der Bereiche rund um den Konzept-Store und die Kreativwerkstatt werden ebenfalls Bestandteil unseres Projekts sein. Hierfür wollen wir eine Aktionsgruppe gründen, die dieses Teilprojekt von Anfang an aktiv begleitet.
- Über ein innovatives Regionalportal, welches zeitgleich online geht, werden alle Aktivitäten auch von zu Hause aus erlebbar gemacht. Das Ladengeschäft und die Kreativwerkstatt können über 3D-Ansichten „besucht“ werden. Hierfür wird ein zusätzliches Modul in das Portal integriert.